Der Untere Hardthof e.V. in Gießen lädt ein zum „Tag des offenen Denkmals – Modern (e) : Umbrüche in Kunst und Architektur“

Sonntag, den 8. September 2019 von 14.00 bis 17.00 Uhr mit Führung um 14:30 Uhr

Passend zum Jubiläum 100 Jahre Bauhaus wurde das Thema „Modern(e) : Umbrüche in Kunst und Architektur“ von der Deutsche Stiftung Denkmalschutz als Thema für den Tag des offenen Denkmals 2019 gewählt. Es scheint wie gemacht für diese ehemalige Brauereianlage mit ihren repräsentativen Klinkerfassaden, die Funktion und Technik der modernen industriellen Brauerei mit Bauformen aus dem Burgenbau verkleidete. Direkt am Gießener Ring gelegen verkörpert der Untere Hardthof den romantischen Historismus des 19. Jahrhunderts, gegen den Reformbestrebungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts kühne neue Ideen zur Gestaltung der Moderne entwickelten. Insbesondere das Bauhaus (1919 bis 1933) wirkte in wenigen Jahren stilbildend und zukunftsweisend für Kunst, Architektur und Design im 20. Jahrhundert.

Als die Brauerei am Ende des 1. Weltkriegs aufgegeben und verkauft wurde, übernahm die Stadt Gießen das gesamte Gelände auch des Oberen Hardthofs und stellte es der Universität für das Institut für Tierzucht zur Verfügung, die allerdings kaum Mittel für den Erhalt der Gebäude einsetzte. Nach dem Bau des Giessener Rings quer durch das Areal des Unteren Hardthofs sollten hier in den 70er Jahren im Zusammenhang mit der Planung für das Evangelische Krankenhaus auch die verbliebenen Gebäude abgerissen werden. Da aber hier mehrere Ateliers und Werkstätten schon von Kunstschaffenden genutzt wurden, konnten weitere Abrisspläne von der 1976 gegründeten „Interessengemeinschaft Unterer Hardthof“ erfolgreich verhindert werden. Ziel des 1977 gegründeten Vereins „Unterer Hardthof e.V. ist die Förderung von Kunst und Kultur sowie des Denkmalschutzes. Nach Einigung mit der Stadt Giessen als der Eigentümerin des Geländes und nach Aufnahme der Gesamtanlage als schutzwürdig ins hessische Denkmalbuch, wurden einzelne Gebäudeflächen an Interessenten in Erbpacht vergeben und von diesen zu Wohn- und Arbeitszwecken ausgebaut. Angestrebt war anfangs die Errichtung einer „Künstlerkolonie“, die durchgängige Vergabe an Künstlerinnen und Künstler scheiterte jedoch bald mangels finanzkräftiger Interessenten. Inzwischen trägt der Hardthofverein mit der Durchführung von Ausstellungen, Konzerten, Diskussionsveranstaltungen, Workshops und Seminaren in der eigenen „Galerie“ am Kastanienhof sowie mit dem regelmäßigen Kunstfest „Hardthof/Arthof“ zur Bereicherung des kulturellen Angebotes in der Region bei.

Am Sonntag, den 8. September 2019 lädt der Untere Hardthof e.V. von 14.00 bis 17.00 Uhr zum Tag des offenen Denkmals ein. Das Bauhaus- Jubiläum bildet den Schwerpunkt der Führung, die um 14.30 vor der Galerie im Kastanienhof beginnt.

Diese heutige Galerie im ehemaligen Maschinenhaus der Brauerei wurde zu Beginn der 80er Jahre von Mitgliedern des Vereins nach Prinzipien des Bauhauses gemeinschaftlich geplant und ausgebaut. Am Samstag, den 7. September um 18 Uhr wird in dieser Galerie die Sommerausstellung „Das kleine Format III“ des Oberhessischen Künstlerbunds OKB eröffnet, zu der natürlich alle schon herzlich eingeladen sind!

Nach einer kurzen Einführung zur Geschichte des Hardthofs führt der Weg zu mehreren Gebäuden, für deren Gestaltung und Einrichtung Bauhausideen bestimmend waren und bis heute sind. Anschließend laden wir vor der Galerie – bei schlechtem Wetter in der Ausstellung – zu Gesprächen und einer Stärkung mit Kaffee und Kuchen ein.


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