Hardthof/ARThof 10

Das Gießener Kunst- und Kulturfest

10. September 2022 ab 17.00 Uhr | 11. September 2022 ab 11.00 Uhr


 

Am 10. und 11. September ist es wieder so weit: Der Untere Hardthof in Gießen öffnet wieder ab 17 Uhr seine Pforten und lädt zu seinem sommerlichen Kunst- und Kulturfest Hardthof/ARThof ein. Für die 10., die Jubiläumsauflage ist nach offener Ausschreibung ein interessantes und anspruchsvolles Programm zusammengestellt worden, ein zweitägiges „Stelldichein der Künste“ an einem Parcours aus 16 Stationen: Bildende Kunst, Performance, Musik und Literatur.


Was erwartet die Besucherinnen und Besucher an beiden Tagen im Einzelnen?

Die alten Brauerei-Keller werden Schauplatz hochkarätiger Kunstaktionen:

  • Bei der Installation von Paul Hess „Ohne Amok“ mit Zeichnungen von Andreas Eickenroth handelt sich nicht um einen herkömmlichen Comic-Film, behält aber den Charme des Comic-Strips bei. Handlung ist ein willkürlich ausgesuchter Tag eines Mannes aus einer Kette von ähnlich unaufgeregten Tagen, die nur durch ihre Aufladung im Kopf des Mannes erträglich werden, 
  • Vanessa Wagner & Bertram B. Ohne beschäftigen sich in ihrer performativen Installation mit der Empirie, die mit Hilfe der Statistik unser Leben bestimmt. Wieviel Zeit verbringen wir mit Schlafen, Essen Freizeit?
  • Die Theaterwissenschaftler Angela Harter, Fabian Passarelli, die seit Jahren unter dem Namen „Galaktikon“ zusammenarbeiten und schon bei den letzten ARThof- Ausgaben mit z.T. aufwendigen Installationen vertreten waren, stellen ihre neue Videoarbeit vor. 
  • Wennemar Rustiges drei Leuchtkästen zeigen Menschen, die durch ein Nachtsichtgerät – zum Teil mit Fadenkreuz – geortet werde. Der Titel „borderlines I – III“ steht einerseits für „Grenzlinie“ und damit für den Ort des Gegenübers. Zugleich stellt er aber auch einen Bezug her der gleichnamigen psychischen Erkrankung her und stellt die Frage nach der Verfasstheit derjenigen, die ein solches Vorgehen gegen Schutzsuchende in Betracht ziehen.

Ausstellungen in der Galerie und zwei weiteren Location des Unteren Hardthofs:

  • Michael Ackermann , „Altlasten“. Seine Serie hat alte Industriegebäude, sog. lost places der Industrie zum Thema. Der Künstler arbeitet mit Drucktechniken, die Monotypien werden von Styreneplatten in mehreren Farben gedruckt und sind, wie der Name sagt, Unikate.

  • Josef Krahforst, der in Laubach arbeitende und lebende freischaffende Künstler zeigt expressive Malereien zum Thema Landschaft.

  • Anna Seibel zeigt  Arbeiten, die in ihrer Werkgruppe „körperlich abwesend“ zu Aspekten von emotionaler Nähe und Berührung, Isolation und Dissoziation sowie Melancholie entstanden sind. 

  • Mona Loeffler: „Mich interessieren Vorstellungen über Zeit und Vergänglichkeit, Strukturen und Rhythmen in der Natur. Alltägliche Fragen über den Menschen und die Dinge und das Dazwischen fließen in die Arbeiten mit ein.“ Für ihre Fotocollagen verwendet sie eigene Fotos als Rohmaterial, die im künstlerischen Prozess digital übereinandergeschichtet oder collagiert werden, neuerdings auch ins Negativ gestellte Fotos. Aus vorgefundenen Formen, Farben und Strukturen ergeben sich neue Bilder. Die digitale Schichtung von Fotografien von Laubteppichen legt barock anmutende Bildstrukturen frei.

  • Reiner Packeiser ist Absolvent der Kunsthochschule Köln bei Jörg Immendorf und Stefan Wewerka, Schauspieler und Bühnenbildner, lebte lange in Lörrach. Seit 2018 ist sein Lebensmittelpunkt in Mittelhessen. Der Künstler „malt“ mit Graphit- und Kohlepulver auf Papier, seine Werkzeuge sind verschieden große Filzblöcke. In kleinen Serien wiederholt er ein Motiv und stellt die geringfügig voneinander abweichenden Bilder nebeneinander

  • Dorothea Gillert-Marien, die Meisterschülerin der Kunsthochschule Mainz, arbeitet mit dem Medium der Fotografie. Sie zeigt im Außengelände eine Fotoinstallation mit großformatigen Arbeiten unter dem Thema „_outside_in“.

Ausstellung im ehemaligen Sudhaus der Brauerei:

  • Dieter Hoffmeister, der auf dem Hardthof lebende Künstler, zeigt in einer Art „Petersburger Hängung“ Malerei zum Thema Wald aus den letzten 20 Jahren.

Tanzperformance:

  • Miranda Glikson studierte Tanz und Performance an der Queensland University of Technology in Brisbane/AU 1993-94. In ihrer Laufbahn als Tänzerin, Choreografin und Tanzpädagogin hat sie freiberuflich und im festen Engagement mit mehreren Ensembles in Australien, Asien und Deutschland gearbeitet. Sie arbeitet mit Musikern und Tänzern in verschiedenen Improvisations-Performance-Kontexten zusammen.

  • Kontrabassist Georg Wolf lebt bei Gießen. Er begann Ende der 70er Jahre mit Jazzformationen verschiedener Stilrichtungen (Swing, Bop, Free) zu konzertieren. Seit Ende der 80er Jahre entwickelte sich zunehmend das Interesse an „freier“ Improvisation. Er ist Gründungsmitglied des Gießen Improvisers Pool und der Landesarbeitsgemeinschaft Improvisierte Musik Hessen

Klanginstallation und Ausstellung auf dem Hofgelände:

  • Der Klangkünstler Werner Cee hat für den Duisburger Landschaftspark zum Beethoven Jahr 2020 in Zusammenarbeit mit der Hans Flesch Gesellschaft, DeutschlandfunkKultur und dem Radiosinfonieorchester Berlin-Brandenburg eine Klanginstallation produziert. Diese „Dekonstruktion der Pastorale“ von Beethoven wird in einem der idyllischen Innenhöfe des Geländes in einer neu gemixten Version zu hören sein.

Die musikalischen Akzente

  • Das Quartett Margots Jazz Lounge hat sich in der Hauptsache dem Jazz verschrieben und besucht in seinem Repertoire musikalische Lieblingseckchen (Jazzstandards, Balladen, Swing, Blues, …)

  • Das Kölner Duo Yacoub & Hannah (Gesang/Piano) hat Stücke aus Pop und Jazz im Repertoire

  • Als abendliches Highlight sorgt ab 21 Uhr WAIT FOR JUNE in und vor der Galerie des Hardthofs für Feierlaune. Die Band wandelt auf den Pfaden von Folk, Rock und Piano-Pop, die vielen Stimmen und Instrumente bringen eine „ungemeine Spannung“ auf die Bühne

Es gibt divers Quiches-Angebote, den Würstchengrill, selbst gebackenes Brot und vielerlei Getränke.

Am Sonntag klingt Hardthof/ARThof ab 11:00 Uhr mit einer Jazzmatinée und einer Literaturlesung aus und geht in den Tag des offenen Denkmals über. 

  • Das Butzbacher Jazz-Duo „The Smart-groove Project“, Ron Faust und Shanaka Perera machen mit funky Jazzgroove gute Stimmung und 

  • Rutger Emm: „1amkeit, Ver2flung und andere 3stigkeiten“ (Lesung und Musik) 

Zum bundesweiten Tag des offenen Denkmals gibt es für Interessierte um 14:30 fachkundige Führungen über das Gelände des Unteren Hardthofs. Das diesjährige Motto, ausgegeben von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz heißt „KulturSpur – ein Fall für den Denkmalschutz“. 

Kaffee, Sekt und andere Getränke, das ein oder andere Häppchen und Gebäck begleiten kulinarisch. Die Brauereikeller mit den Kunstinstallationen und die Ausstellungen sind bis ca. 17:00 Uhr geöffnet

Der Verein Unterer Hardthof zeigt im 45ten Jahr seines Bestehens mit der 10. Auflage von Hardthof/ARThof, was nach wie vor viele Bewohner des Unteren Hardthofs verbindet: das Interesse, als Kulturträger in Gießen sichtbar zu sein, als Kern des ursprünglichen Projekts den Unteren Hardthof als Ort der Kunst zu bewahren.


Anfahrts-Hinweis:

Die Einfahrt auf das Hofgelände ist nicht möglich.

Auto: Parkmöglichkeit auf der Straße vor dem Eingang entlang der Paul-Zipp-Straße

Bus: Linie 7, Haltestelle : Unterer Hardthof

 


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